17.03.2023
Mein Name ist Kardelen und ich habe 2021 meine Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation bei OPTIMAL SYSTEMS begonnen. Ende Januar 2023 trat ich mein Auslandspraktikum in Malta an. Für die nächsten fünf Wochen würde ich nun auf einer kleinen Insel mit 20 weiteren Auszubildenden aus Berlin arbeiten und leben. Ob ich aufgeregt war? Absolut!
Meine Reise begann an einem Samstagmorgen. Nach einem reibungslosen Flug wurden wir von der Organisation, welche auf Malta für uns zuständig war, vom Flughafen abgeholt und in unsere Apartments gefahren.
Unsere Unterkunft wurde zwei Tage vor unserer Ankunft fertig eingerichtet, und dementsprechend waren wir die erste Gruppe, die dort bleiben durfte, was sich als ein großer Vorteil herausstellte.
Ich teilte mir mit vier weiteren Auszubildenden eine Wohnung mit drei Doppelzimmern, zwei Bädern, einer großen Gemeinschaftsküche und einem Wohnzimmer.
Unsere Unterkunft befand sich in einem Ferienort an der Ostküste von Malta, in Gzira. Nachdem wir unsere Koffer ausgeräumt hatten, machte ich mich mit einem Teil der Gruppe auf den Weg, Gzira zu erkunden. Wir betrachteten die aus Kalkstein gebauten Gebäude und schlenderten durch kleine Seitenstraßen. Die Architektur auf Malta war atemberaubend, und es gab in jeder Ecke ein neues Gebäude zu bestaunen.
Die Klippen von San Lawrenz auf der Insel Gozo
Die Straßen von Valletta
In der ersten Woche hatten wir einen Sprachkurs, um unser Englisch etwas aufzufrischen. Da unsere Lehrerin auf Malta aufgewachsen war, konnte sie uns viel über die Insel erzählen. Malta wurde zum Beispiel von vielen Kulturen beeinflusst, da die Insel, bevor sie 1964 zu einer eigenständigen Republik wurde, von Arabern, Franzosen und zum Schluss den Briten kolonialisiert wurde. Daher fahren die Autos auf der linken Seite, und wir konnten auf unseren Erkundungstouren auch viele rote Telefonzellen entdecken. Auch die Architektur wurde von den verschiedenen Ländern beeinflusst, genauso wie die Landessprache Maltesisch. Wir erfuhren, dass die Sprache leider nicht mehr oft gesprochen und auch in Schulen nicht mehr vermittelt wird, da hauptsächlich nur noch Englisch gesprochen wird. Daher würde die maltesische Sprache langsam aussterben, was sehr schade ist.
Nach unserem dreistündigen Schulunterricht und auch an den Wochenenden hatten wir viel Zeit, bei sonnigem Wetter die Insel zu erkunden. Aber dazu später mehr.
In der zweiten Woche begann das Praktikum. Ich durfte dieses in der Marketing-Abteilung von NSTS Malta absolvieren. Dabei handelt es sich um eine Sprachschule, die verschiedene Englisch-Kurse für Schüler:innen und Erwachsene anbietet und gleichzeitig auch die Organisation, welche unsere Reise und unseren Aufenthalt geplant und strukturiert hat. Ich hatte das Glück, dass sich das Office direkt in der Hauptstadt Valletta befand – so hatte ich für die nächsten Wochen einen schönen Arbeitsplatz in einer der bewundernswertesten und bekanntesten Städte Maltas.
Ich wurde sehr freundlich bei NSTS Malta empfangen und konnte in den vier Wochen, in denen ich dort arbeitete, viel dazulernen. Ich durfte mich um den Social Media Account kümmern und Werbeplakate designen, zudem den Reiseablauf neuer Schüler:innen organisieren und noch vieles mehr. Auch meine Kolleginnen und Kollegen haben mich sehr herzlich empfangen und dafür gesorgt, dass ich mich von Anfang an gut aufgehoben fühlte.
In den Mittagspausen hatte ich oft Zeit, durch das sonnige Valletta zu spazieren. Meistens habe ich mir mit meinen Kolleg:innen eine Pizza in einem ihrer Stammlokale geholt, oder wir haben uns mit einem Pastizzi in der Hand auf die Mauer der Lower Barrakka Gardens gesetzt und den Blick aufs Meer genossen. Zur Info: Pastizzi sind ein traditionelles maltesisches Gebäck aus Blätterteig, meistens mit einer Ricotta- oder Erbsenfüllung.
Das Marketingteam von NSTS
Die Ġgantija-Tempel
Malta ist eine wunderschöne Insel, mit tollen Sehenswürdigkeiten. Auch auf die Tochterinsel Gozo, welche mit einer Fähre sehr leicht zu erreichen ist, haben wir einen Tagestrip gemacht und interessante Ausgrabungsstätten wie zum Beispiel die Ġgantija-Tempel gesehen. Diese gehören zu den ältesten, noch halbwegs erhaltenen freistehenden Gebäuden der Welt. Aber auch die Klippen von San Lawrenz waren faszinierend, und es war erstaunlich, wie die Wellen an den riesigen Felsen abprallten.
Wir hatten das Glück, dass zu der Zeit, in der wir auf Malta waren, die berühmten Karnevalsumzüge stattfanden. Kinder und Erwachsene führten in extravaganten Kostümen Tänze auf und liefen neben geschmückten Anhängern in einer riesigen Parade durch die verzierten Straßen von Valletta. Es war erstaunlich anzusehen.
Da die Busse auf Malta meistens überfüllt oder zu spät waren, sind wir oft mit einem Uber über die Insel gefahren und haben uns Städte wie Mdina, Marsaxlokk oder die Blaue Grotte angeschaut. Mdina ist die ehemalige Hauptstadt Maltas und verbirgt mehr als 4.000 Jahre alte Geschichte. Außerdem wurden verschiedene Teile der berühmten Serie Game of Thrones in der Stadt Mdina gedreht.
In Marsaxlokk, einem kleinen Fischerdorf, hatten wir die Möglichkeit, neben bunten Fischerbooten über einen Fischermarkt zu laufen. Die Blaue Grotte ist eine Höhle, welche nur über das Meer erreichbar ist und von einem klaren türkisen Wasser umgeben wird.
Ich habe viele großartige Sachen auf Malta erlebt und gesehen. Mein schönstes Erlebnis jedoch war, als mein Freund und ich uns für einen Tag einen Motorroller geliehen haben und damit über die Insel gefahren sind. Dadurch konnten wir die Küste entlang zu verschiedenen Orten fahren, welche wir davor noch nicht entdeckt hatten, wie zum Beispiel Popeye Village, eine kleine Stadt, welche als ehemalige Filmkulisse für das Musical “Popeye” gedient hat.
Auf unserer Tour konnten wir auch eine der schönsten Buchten, Gnejna Bay, ausfindig machen. Das klare, türkise Wasser und die von Felsen umgebene Bucht waren sehr faszinierend.
Gnejna Bay
So schnell, wie die Reise angefangen hatte, hat sie auch wieder aufgehört. Nach fünf sonnigen Wochen sind wir wieder ins kalte Berlin zurückgeflogen. Zugegeben bin ich aber froh, wieder in Berlin zu sein, da es nichts Schöneres gibt, als im eigenen Bett zu schlafen.
Ich habe auf meiner Reise großartige Erfahrungen gemacht und auch viele neue Leute kennengelernt. Ich bin dankbar, dass mir mein Ausbildungsbetrieb dieses Auslandspraktikum ermöglicht hat und kann nur jedem empfehlen, eine solche Chance zu nutzen.